Das letzte Hemd

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Im Falle eines guten Falles
glückt manchen Menschen beinah alles,
Wohin sich auch die Blätter wenden ,
für sie wird´s stets im Besten enden.
Und wie sie auch die Bälle kicken,
meistenteils die Tore glücken.
Doch während hier die Preise blitzen,
muss and´rer auf der Strafbank sitzen.
Dabei hat der sich arg gebuckelt
durch das Dasein durchgeschuckelt.
Sieh, nun liegen sie - sich völlig fremd,
in ihrem allerletzten Hemd.

Und - wen wird es überraschen ? -
beider Hemd hat keine Taschen!
Vom letzten Richter- ungelogen
wurd ihr letztes Hemd gewogen.
Denn was nützt, was Leben bot?
Nunmehr sind ja beide – tot.

Informationen zum Gedicht: Das letzte Hemd

2.306 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,5 von 5 Sternen)
-
20.06.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige