Das Leben ist schön ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Ein Mensch ging dem Berufe nach,
tagtäglich, ehrlich, pünktlich, brav.
Sehr gern verkaufte er Avancen
durch das platzieren von Annoncen
in Zeitungen und Illustrierten,
für Waren die sonst schwer brillierten.

Für Reisen gar in ferne Lande,
bis an des Kontinentes Rande.
Für Fleisch, das, wenn's gut durchgegart,
dem Käufer fast das Kau'n erspart.
Für Pullis, Mieder, Hemden, Blusen
für große und sehr kleine Busen.

Für Handys die fast alles machten,
bei Traurigkeit auch lauthals lachten.
Für Flachbildschirme, die von seitlich
nicht mehr erkennbar sind, wie greißlich.
Für Nüsse, Blumenkohl und Eier...
Im Grund' war's stets die gleiche Leier.

Nun sieht der Mensch im Arbeitsleben
dem letzten Arbeitstag entgegen
und fragt sich ob das, was er tat,
der Menschheit wohl gefallen hat.
Da schlägt die Zeitung er grad auf
und liest: komm kauf Mensch, Kauf, Kauf, Kauf.

Der Mensch doch mag nicht konsumieren,
erfreut an Reisen sich und Tieren,
genießt die Kunst in allen Arten,
kann diesen Stichtag kaum erwarten
an dem nichts anderes so wichtig
wie Lieben... nur dann lebt er richtig.

© Horst Fleitmann 2016

Informationen zum Gedicht: Das Leben ist schön ...

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12.09.2016
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