Das Idol

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Ein Blümlein stand
nahe am Rand
von einer klaren Quelle
und sah im seichten Wassergrund
ein holdes Wesen, zart und bunt,
in schmeichelhafter Helle.

Das Blümlein blickt
hinab und nickt
mit wehmutsvoller Seele
dem engelgleichen Bildnis zu
und seufzt „ach wär ich auch wie du
so schön und ohne Fehle“.

Es hat gelauscht
der Bach - - - und rauscht
sinnierend zum Gefälle;
er murmelt leis, eh er entquillt:
„Du siehst dein eigenes Spiegelbild,
du Blümlein an der Quelle“.


(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Das Idol

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31.03.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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