Das Glück nicht wahrnehmen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man nimmt das Glück oft gar nicht wahr.
Wir leiden keine liebe Not.
Und nirgends lauert die Gefahr.
Man hat auch Wurst zum täglich' Brot.

Es schmerzt uns nichts, man ist gesund.
Kein Arzt versagt uns den Genuss.
Man sieht nicht schwarz, stattdessen bunt.
Es quält uns auch kein Hexenschuss.

Die Freunde kommen zu Besuch.
Kein Mensch macht uns das Leben schwer.
Und Muße schenkt ein gutes Buch.
Man ist zu sich und andren fair.

Man schenkt uns das, worauf man hofft.
Ein großer Wunsch, der sich erfüllt.
Und hat sich unser Streit gezofft,
dann ist der Frieden bald im Bild.

Man denkt nicht nur ans eigne Bier.
Verkostet wird ein Sahnestück.
Die Sonne nimmt uns ins Visier.
Das alles ist, verdammt viel Glück.

Informationen zum Gedicht: Das Glück nicht wahrnehmen

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25.02.2014
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