Das fehlende Passwort

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich sitz am Computer und denke nach,
das vergessene Passwort macht mich schwach.
Ich hab das Alphabet vorgenommen,
doch Erkenntnis ist mir nicht gekommen.

War es vielleicht ein kurzes Wort mit „A“?
Das wäre viel zu leicht, das weiß ich ja.
Oder war es etwa ein langes Wort,
wie der Name von meinem Lieblingsort?

Liebling, lieblich, meine liebe Dame,
war es vielleicht meiner Mutter Name?
Kinder und Enkel, Katze und der Hund,
kein Name gab bisher das Wort mir kund.

Den Kalender habe ich durchblättert,
doch keine Zeile das Wort mir schmettert.
Die Situation wird sehr dramatisch,
denn die Silben waren mir sympathisch.

Oh, Herr Duden, steht mir nur zur Seite,
dass der richtige Begriff mich leite.
Von A bis Z habe ich gelesen,
Tausend Worte sind es nicht gewesen.

Ich hab es damals nicht aufgeschrieben,
sonst wäre es nicht geheim geblieben.
Ich weiß noch, wie ich zu mir selber sag,
dieses Wort höre ich doch jeden Tag.

Ich muss dazu nur ganz stille sitzen
und dann an‘ s offene Fenster flitzen.
Wenn es wieder mal schallt von fern bis nah
und flitzt rasch vorbei, das „----„.

29.03.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Das fehlende Passwort

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29.03.2017
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