Borniertheit und Arroganz

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -
-1-
Wer mit sich selbst und der Welt im Unfrieden lebt,
emsig am Leichentuch seiner Mitmenschen webt
Zwietracht sät, um auf Kosten andrer zu ernten,
gehört zu jenen, die Menschlichkeit nie lernten.
-2-
Wer Eigenhass auf den anderen projiziert
und hofft, dass dieser sein Selbstvertrauen verliert,
damit er so schwach wird, wie man sich selber fühlt,
wird vom Minderwertigkeitsgefühl aufgewühlt.
-3-
Wer den anderen, den Schwarzen Peter zuschiebt,
dabei selber weitaus mehr als diese versiebt,
versucht von eigenen Schwächen abzulenken,
um zu kaschieren sein engstirniges Denken.
-4-
Wer hinter seiner Maske der Arroganz weint,
weil er sich nicht getraut zu sagen, was er meint
und stattdessen vorgibt zu sein, was er nicht ist,
wird zum Menschen, den die Versagensangst auffrisst.

Informationen zum Gedicht: Borniertheit und Arroganz

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23.04.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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