Bernd schweigt betreten

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Bernd schweigt betreten,
mag nicht immerzu reden.
Sein Denken wird bestätigt,
er fühlt sich untätig, wird belästigt.

Und er wird genötigt,
sich fortwährend zu aüßern.
Vor Verlegenheit tut er sich, nervös räuspern.
Bernd nimmt seinen Hund, geht in die Flur,
genießt die Stille, die Natur.

Er kann das Geschnatter nicht mehr ertragen
und diese ewigen gleichen Fragen.
Bernd, willst du dies, oder das,
Liebling, nun sag doch was...

Papa, wer hat Recht!
Sie streiten um Politik, Beruf, ums Erbrecht,
dann wiederum um Kinder, Biokost, ums Frauenrecht?
Wem wird man gerecht,
egal was Papa sagt, es ergeht ihm schlecht.

Mein einziger Junge,
ich deine Mutter, habe mir nichts gegönnt,
mir Tag und Nacht, die Hacken abgerennt.
Immerzu knallhart gespart,
für dich, für einen besseren Lebensstart.
Und dies ist nun der Dank,
ich fühle mich elend, bin sterbenskrank.
Doch von euch, wird man verhöhnt und verpönt.

Bernd ärgert es,
dass er sich von seiner Frau, den Töchtern
und der Mutter vertreiben lässt.
Doch ihr ewiger Redefluss,
ist schlimmer als die Pest.

Informationen zum Gedicht: Bernd schweigt betreten

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08.10.2014
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