Aus dem Verkehr ziehen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Es wird einmal die letzte Stunde schlagen.
Dann zieht man mich aus dem Verkehr.
Ob Langeweile oder Herzversagen,
das weiß man hinterher nicht mehr.

Es werden höchstens eine Handvoll trauern.
Wie viele, das bleibt ungewiss.
Wird man mein Fehlen überhaupt bedauern,
das liegt in weiter Finsternis.

Man halte mir nicht die Gardinenpredigt.
Sie ist, und war mir stets egal.
Ich kann nichts ändern, ich bin schon erledigt.
Und was geschieht, das kann mich mal ...

Ich werde keine Abschiedsbriefe schreiben.
Denn darin steckt Vergangenheit.
Vor allen Dingen will ich wortlos bleiben,
denn das geschieht zur rechten Zeit.

Es schlägt für mich einmal die letzte Stunde.
Doch wann dies sein mag, weiß ich nicht.
Dann geht es in die allerletzte Runde,
die alles hält, und nichts verspricht.

Informationen zum Gedicht: Aus dem Verkehr ziehen

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23.02.2014
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