Auf Vaters Schultern

Ein Gedicht von Heinz Säring
Der Fritz ist grade mal drei Jahr,
wie Papa Fußballfan, na klar!
Auf Vaters Schultern sitzend, schön,
da kann er alles prima sehn.

Bald schreit der Knirps, so laut er kann:
"Die rote Karte! Foul, Mensch Mann!"
Beim Tor des Gegners brüllt das Kind:
"Klar Abseits! Ist der Schieri blind?"

Und später ruft der kleine Schatz:
"Elfmeter! Pfeifenmann vom Platz!"
Beim Vater düster wird der Blick,
er spürt was feuchtes im Genick.

Den Buben setzt er ab in Eil'
und gibt ihm eins aufs Hinterteil.
Der Nachbar tadelt dieses arg:
"Wieso, der Junge ist doch stark!"

"Sein Schreien nehm ich gern in Kauf,
nicht das macht mir Verdruss. -
Warum macht er den Mund nicht auf,
wenn er mal pinkeln muss?!"

Informationen zum Gedicht: Auf Vaters Schultern

1.543 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
27.08.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige