Annas Leben

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Anna sinniert über ihr Leben, was hat es ihr gegeben:

Sie sortiert und notiert.
Werde in ein paar Stunden, fünfzig Jahre alt,
ein halbes Jahrhundert gelebt, am Leben, vorbeigelebt.

Möchte wieder unbeschwertes Lachen,
so wie einst, verrückte Sachen machen.
Nicht immer vernünftig denken,
mir selbst, mehr Lebensfreude schenken.

Habe auf so vieles verzichtet,
mich nur, nach der Familie gerichtet.
Jetzt bin ich mal dran,
die Kinder groß, bei der neuen Flamme, der Ehemann.

Die Kirchenglocken läuten.
Anna nimmt ihr Glas, prostet sich selbst zu,
geht zufrieden ins Bett,
findet nach langer Zeit, ihre innere Ruh'.
Denkt, die nächsten fünfzig Jahre, können beginnen,
sie ist müde, doch könnte sie, vor Freude singen.

Es begann, auf der anderen Seite,
der Schatten - oder Sonnenseite, man weiß es nicht.

Jeder sagte, der Anna im Bett tot liegen sah,
sie war so schön
und, ein glückseliges Lächeln, in ihrem Gesicht.

Informationen zum Gedicht: Annas Leben

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12.07.2013
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