Anderen die Hölle heiß machen

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Alle hier aufgeführten Charaktere sind fiktiv-
-1-
„Teufelsweib“

Er lässt jetzt Taten sprechen,
muss sich an ihr rächen,
ihr den Teufel austreiben,
wie, s ist, kann, s nicht bleiben,
sonst richtet Kunigunde
ihn langsam zugrunde,
nun hilft Priester Erasmus
ihm beim Exorzismus.
-2-
„Prügelstrafe“

Ihm läuft die Galle über,
seine Sicht wird trüber,
schlechte Laune kommt dazu,
vorbei ist, s mit der Ruh.

Eifersucht quält wie ein Dorn,
er rastet aus im Zorn,
prügelt die Frau windelweich,
sie stöhnt bei jedem Streich.
-3-
An seinem Gängelband
frisst sie ihm aus der Hand,
sein Wunsch ist ihr Befehl,
darin geht sie nicht fehl,
sie ihn nie hinterfragt,
glaubt alles, was er sagt
und stellt Denken ein,
geht auf in seinem Sein.
-4-
Die Undankbare

Sie hat ihm eine geschmiert,
er ist wie elektrisiert
kann, s ganz und gar nicht fassen,
will es auch nicht zulassen,
dass sie ihn derart „bekriegt“,
obwohl ihm an ihr viel liegt.
-5-
Der Mob

Aufgebrachten jungen Kerlen
stehen auf der Stirn Schweißperlen
und Fäuste fliegen durch die Luft,
zeugen von Hass und tiefem Frust.

Durch die Luft fliegen auch Steine,
brechen Joch- und Nasenbeine,
gefordert ist die Polizei
bei dieser Massenkeilerei.
-6-
Menschlicher Werwolf

Sobald er mit ihr allein ist,
lässt er seine Maske
der Höflichkeit fallen.
Sein wölfisches Grinsen
lässt sie vor Angst erstarren.
Sein Blick flackert wie Feuer.
Wie ein reißender Werwolf,
fällt er über sie her,
verbeißt sich in ihrem Fleisch,
leckt blutrünstig ihr Blut.
Endlich lässt er von ihr ab.
Ihre Leiche ist kalkweiß
und er ist übersättigt.
-7-
„Teufelskerl“

Von Ohr zu Ohr sein Grinsen reicht,
es einer Teufelsfratze weicht,
er holt aus zum kräftigen Schlag,
zum dritten Mal an diesem Tag.
-8-
Schlag ins Genick

Zur falschen Zeit
am falschen Ort,
bereitet Leid
dem jungen Lord.

Ihn traf der Schlag
hart ins Genick,
seit jenem Tag hat,
hat, s einen Knick.
-9-
Ihr Ehemann
ist ein Tyrann,
ein Tunichtgut,
ne Teufelsbrut,
er hat nen Knall
auf jeden Fall,
jetzt sitzt er ein
im Knast, allein.
-10-
Sühne

Er redet sich
all seine Schuld
von der Seele,
tut reuevoll
endlich Buße,
er erleichtert
sein Gewissen
und ist bereit
die Haftstrafe
anzutreten,
ganz ohne Groll.

Informationen zum Gedicht: Anderen die Hölle heiß machen

14 mal gelesen
23.06.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
Anzeige