An Gott gerichtet

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Jesus Christus, Gottes Sohn!
Blickst auf uns, voll Scham und Hohn.
Nein, das hast du nicht gewollt,
deine Kirchen sind voll Gold.
Prunkgeschmückt und doch ganz leer
und an Gott denkt keiner mehr!

Menschen deine Worte meiden,
stehlen, rauben, morden, neiden.
Deine Pfaffen sind frustriert
und was mich total verwirrt:
„Wer erfand das Zölibat,
war dies Mittel nun probat?“

Lieber Gott, oh heiliger Geist,
ob du noch selber weiterweißt?
Dein Kardinal, kein Heilsverkünder,
schwach sind wir und doch alle Sünder.
Haben lang´ uns schon verkrochen
und dein Kreuz ist still zerbrochen!

Auch der Papst, ein Mann, ein greiser,
gibt sich würdevoll und weiser,
Zeigt sich wie so viele sind,
doch im Handeln taub und blind!
Sieht die Not der Menschen nicht,
trotz Weihrauchduft und Kerzenlicht!

© Hansjürgen Katzer, März 2000

Informationen zum Gedicht: An Gott gerichtet

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06.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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