Am Vorurteil festhalten

Ein Gedicht von Roman Herberth
Wir halten fest am Vorurteil,
und daran kann man sich gewöhnen.
Wir schießen noch den gleichen Pfeil,
und möchten auch nicht anders 'tönen'.

Ein Vorurteil wird gern gefällt.
Gedanklich bleibt es stets bestehen.
Es passt genau in unsre Welt.
Und wird wohl niemals untergehen.

Bis gestern war es gut im Bild.
Und so posaunten die Fanfaren.
Und das es heute nicht mehr gilt,
das wird man sich zumeist ersparen.

Wir kamen prächtig mit ihm aus.
Die meisten waren einer Meinung.
Frenetisch klang der Sturmapplaus.
Und die Kritik, nur Randerscheinung.

Beharrlich ist das Vorurteil.
Es bröckelt Putz von der Fassade.
Jedoch im Grundsatz bleibt es heil.
Die Dummheit, die kennt keine Gnade.

Informationen zum Gedicht: Am Vorurteil festhalten

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29.04.2014
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