Am Nachmittag

Ein Gedicht von Roman Herberth
Der Sonntag gähnt am Nachmittag.
Er ruht in weichen Daunen,
weil er noch etwas schlafen mag.
Darüber kann ich staunen.

Doch kommt ein Fräulein zu Besuch,
dann wird man Kaffee trinken.
Beiseite legt man schnell das Buch,
weil Zärtlichkeiten winken.

Dann wallt man durch die Innenstadt
und lugt durch Fensterscheiben.
Und drückt sich seine Nasen platt,
um Neugier zu vertreiben.

Zu zweit betritt man ein Lokal,
und sucht nach freien Plätzen.
Man findet sie im Nebensaal.
Der Hintern darf sich setzen.

Der Kellner kommt. Bestellt wird Bier.
Dazu ein kalter Braten.
Und lächelnd sagst du dann zu ihr:
Du bist heut' eingeladen.

Es dämmert, was sich sehen lässt.
Das juckt uns nicht die Bohne.
Wir haben, das steht felsenfest
schon einen in der Krone.

Informationen zum Gedicht: Am Nachmittag

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26.05.2014
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