Am Morgen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Am Morgen schweigt die Welt noch still.
Sie träumt vom Seelenfrieden.
Es fehlt der schroffe Alltagsdrill.
Die Welt kann machen, was sie will.
Es ist ihr Glück beschieden.

Kein Auspuffknattern schreckt sie wach.
Kein Fließband in der Halle.
Nur bunte Vögel trällern schwach.
Das endet bald und kurz danach
entstehen Lärmkrawalle.

Die Ampelfarben blinken grell.
Ein Schutzmann pfeift nach Noten.
Die Autos rasen, jagend schnell.
Der Notarzt schwingt schon sein Skalpell
und denkt: "Ihr Idioten!"

Doch irgendwann erwacht die Nacht.
Es herrscht erneut die Stille.
Die Welt ruht friedlich und gibt acht,
dass niemand ein Getöse macht.
Dann putzt sie ihre Brille.

Informationen zum Gedicht: Am Morgen

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16.06.2014
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