Am Anfang 2

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich hänge in der Wohnung rum. Sehe mir Pornos an.
Lese irgendwelchen Blödsinn. Stopfe Schokolade in
mich rein. Und Plätzchen! Und Kuchen! Hoffe auf
einen Besuch! Warte auf einen Anruf. Total gelangweilt!
Und vereinsamt! Und verblödet. Und denke mir so,
was ich mal wollte. Jeden Tag was lernen. Jeden Tag
mich mit etwas interessantem beschäftigen. Und so
aus dem Leben etwas sinnvolles machen. Aber ich
bin wie die Anderen. Wie Alle. So irgendwo am
Anfang hatte jeder mal gute Pläne.

Ich liege so auf dem Bett. Sehe mir das Chaos im
Zimmer an. Überall nur Dreck. Und Kleidung die
gewaschen werden muss. Und Fenster die geputzt
werden müssen. Und warte auf eine Idee. Und bin
total verkümmert. Seelisch ein Wrack. Ohne Ziel.
Ohne Leben. Nur noch gleichgültig Allem gegenüber.
Und ich erinnere mich so was ich mal wollte. Eine
Wahrheit! Die Liebe! Das Glück. Und ein gutes Leben.
Aber ich bin wie die Anderen. Wie Alle. So irgendwo
am Anfang hatte jeder mal gute Absichten.

Ich sehe so mein Leben. Fett und träge geworden.
Ungewaschen! Unrasiert! Möpselnd! Blind für die
Welt. So einfach nur Da: „Essen! Trinken! Toilette!
Schlafen!“ Verstaubte Bücher vor mir. Nur noch
perverse Gedanken, den Kühlschrank und komische
Kneipen im Kopf. So alles vergessen was zählt.
Ohne Freunde! Ohne Freude! Weit weg von allen
Träumen. Von einem Glauben und jedem Wunder.
Und ich sehe so die Anderen .Und ich sehe so Alle.
Und denke so nach. Über die Liebe. Und wie das
am Anfang so war.

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Am Anfang 2

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29.10.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Lutz) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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