Altes Haus

Ein Gedicht von Manfred Ende
Herbstwind fährt um unser Haus,
und kratzt an den Fassaden,
bröckelt Putz und Steine raus,
Regen wäscht die Farben aus,
wie groß ist doch der Schaden.

Herbstwind fährt um unser Haus,
und rüttelt am Gemäuer,
Nässe morscht die Balken aus,
vom Dache fallen Ziegel raus,
es ist mir nicht geheuer.

»Wie geht es dir, du altes Haus?«,
hör ich den Nachbarn fragen.
Der blickt aus einem Fenster raus,
und sieht so jung und kräftig aus,
wie ich in frühen Tagen

»Es geht ihm gut, dem alten Haus!
Es gibt kein Grund zum Klagen.
Fassade ist nicht mehr die beste,
Fundament noch dick und feste«,
hör ich mich lachend sagen.

Informationen zum Gedicht: Altes Haus

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02.03.2020
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