Allerheilgen

Ein Gedicht von Caeli
Samstagabend, Feiertag
Erfüllt mit Ruhe, wie ich's mag
Am frühen Morgen aus dem Bett
Wurde es heute doch noch nett

Zwei Eier von Nachbar‘s superfetten Henne
Deren Gegacker ich vom morgens kenne
Schlag ich auf einen Teller, quirle gut auf
Semmelbrösel auf den zweiten Teller drauf

In der Küche briet kurz danach das Schnitzel
Panade, Öl, welch verwegener Nervenkitzel
Treff ich das Garsein auf den Punkt???
Spekulatius in den Kaffee eingetunkt …


… Amerikanisch heißt in Küchendingen
Dass des normalen Menschen Ringen
Verloren was den Geschmack betrifft
Kekse sind des Mittags nun mal Gift …


Bei mir gab es Lauchgemüs' mit Reis
Mir wird es jetzt noch kalt und heiß
Die Sauce dazu fast zu scharf
Deckte mir heute den Bedarf

Currypulver, Koriander, Ingwer und Salz
Kreuzkümmel, Olivenöl, kein Griebenschmalz
Piripiri dazu, nur körnchenweise
Geht die Fantasie auf eine Reise

Tomaten, geachtelt, perfekt, in gleichen Teilen
Zwiebeln, gedacht geschmacklich auszufeilen
Mozzarella kissenartig, flockig aufgebrochen
Sind alsbald Bedenken in mir heraufgekrochen

Ob des Nährwerts, ob es klug
So viel des Guten, Selbstbetrug
Ob solch ein Mahl für mich empfohlen
Ob es gar irgendwem gestohlen???

Fast war der rote Wein entkorkt und eingegossen
Deucht des Nüchternen Pulver schon verschossen
Doch frag ich mich: Wenn so viel Gutes ist passiert
Erzählt der Mensch denn davon so ganz ungeniert???

Ist es nicht doch eher der Joghurt der verlockt
In dem der zuckersüße, rote Sirup stockt
Ist es nicht das Glas Wasser auf dem Tisch
Im Salat das Filetstück von einem Fisch???

Egal, ganz gleich, hier auf Screen-Papier
Im Datei-Container, der dann von hier
Als E-Mail gesendet durch den Äther
Bleibt der Koch heut' wohl der Täter …

© Auris cAeli

Informationen zum Gedicht: Allerheilgen

7 mal gelesen
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03.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caeli) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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