Affengeil!

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Affengeil!

Sind es nicht unsere Verwandten,
Die Affen mit dem Herdenleben?
Man lebt mit Onkeln und mit Tanten,
So kann es viel Gemeinschaft geben.

Doch die Gesellung hat den Haken,
Dass die Gesellschaft so nicht hält,
Und immer wieder Feinde, Schnaken
Einbrechen in die Affenwelt.

Und da man selber keine Waffen,
Man sich von Ast zu Ast erst hangelt,
Muss man sich Strategien schaffen,
Dass es an Fürsorge nicht mangelt.

Den Kleinsten wird sehr früh gelehrt,
Wie man deshalb die Alten laust,
Dass man so den Erzeuger ehrt,
Niemand ausflippt und aufbraust.

Der Silberrücken darf sich paaren
Und überwacht seine Mitglieder.
An Nachkommen muss er nicht sparen
Und treibt's mit Weibchen immer wieder.

Die anderen mit ihren Taten
Sind untertänig, willig ihm.
Wenn sie die Hierarchie verraten,
Fletscht er die Zähne wirklich schlimm.

Gar mancher wird auch weggebissen,
Wenn er gefährlich wird dem Alten.
Gemeinschaft hat sich dann verschlissen,
Wo Machtkämpfe nicht mehr erkalten.

Es geht zu, wie in manchem Staat,
Wo die Blondlocke alles regelt,
Man deshalb keine Chance hat,
Wenn randständig man etwas kegelt.

Den Harem und alle Hofschranzen
Beherrscht er so den ganzen Tag,
Denn Blondlocke lässt gern antanzen,
Wen er bestraft – und wen er mag.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Affengeil!

170 mal gelesen
13.08.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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