Ach du dickes Ei

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Ach du dickes Ei

Ein Ei, das zu dem Osterfest
die Henne legte sanft ins Nest
und sorgsam auf ihm sitzen blieb,
das klaute ihr ein Eierdieb.

Der hat es dann aufgrund der Feier
angemalt, wie Ostereier,
so dann versteckt – und es vergessen.
Es faulte, man konnt ´s nicht mehr essen.

Obgleich man sich ums Ei bemühte
verlor ´s an Aufmerksamkeit und Güte.
Ihr sagt, was ist denn schon dabei,
es war doch nur ein kleines Ei!

Doch auch beim großen, wie vom Strauss
kommt manchmal auch kein Küken raus:
ein Forscher findet ´s – sackt es ein,
beim Lehrstuhl wird man sich drauf freuen.

Zu Haus hat er sich auf geplustet.
Das Ei jedoch wurd ausgepustet.
Heut´ liegt es – wie eh rund und dick-
in Schwabach als Museumsstück.

Hier zeigt sich, dass es einerlei,
ob kleines oder großes Ei:
ist die Funktion erst ruiniert,
dann kann ´s egal sein, was passiert.

Informationen zum Gedicht: Ach du dickes Ei

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09.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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