Mondscheinflehen

Ein Gedicht von Zinnenwärter Lampent
So viel Hass in meinem Herz
Vater, komm und rette uns
Vater, komm und räche uns
Vater, komm und lächle uns
Tief herab vom Sternenzelt

Sie, die wie die Tiere sind
Die den Menschenweg vergaßen
Unsre Kinderherzen fraßen
Vater komm nun, sie zu strafen
Höre, wer das Klaglied stimmt

Taub geschlagen von der Wiege
Blut in Särgen ausgeschenkt
Glut im Opferherd versengt
Mut in Selbstlähmung ertränkt
Was, o Vater, ist die Liebe

Der auf allen Vieren rennt
Fast vergoren, fast verklärt
Fast verloren, fast verjährt
Fast erfroren, fast verhärt'
Weil wir wir die Tiere sind

Löse unsern alten Schmerz
Richte über unsre Schlächter
Lichte unsre Brandgemächer
Knechte flüchten vor dem Pächter
So viel Hass in unserm Herz

© Zinnenwärter, 2020

Informationen zum Gedicht: Mondscheinflehen

357 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
26.03.2020
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige