Nixe im Schaalsee

Ein Gedicht von Zaubersee
Um Mitternacht, da kräuselt sich
das schwarze Nass der Hecht,
hat sich gedacht:„Meint die da mich?
Boa ist das krass, die Nixe ist ja echt.“

Die Maid steckt in nem goldnen Kleid,
das funkelt fett und ist,
des Hechtes Sinn zur Abendzeit,
weil er gern hätt, die Nixe heiß geküsst.

Doch plötzlich fährt ein Taxi vor,
der Hecht erstarrt und blubbt,
ein Zander zerrt die Maid zum Tor
und offenbart vorm Fahren wird geschuppt.

Die Nixe kreischt, der Zander zupft,
das Goldkleid klirrt und fällt,
der Hecht erheischt zurechtgerupft
und auch verwirrt, der Nixe nackte Welt.

Dann steigt sie ein und braust davon,
der Hecht sinniert lacht leis,
säuft Wasserwein, frühmorgens schon,
denkt: „Ob sie friert? Ich bin verliebt son Scheiß.“

C. Mara Krovecs / Zaubersee / Regenlibelle / zwischenwelt / 2017

... ich drehte mich um und ging; mein Mund hatte die Trauerweide entflammt ...

Informationen zum Gedicht: Nixe im Schaalsee

40 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
02.03.2020
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige