Kein Streben nach Eigenleben

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Er hat kein Streben, nach Eigenleben,
stellt keine Ansprüche,
ist pflegeleicht, sein Wesen seicht.

Keine Wohnung, weder Arbeit, noch Geld,
nur Sauf-Freunde, gepaart mit Lebensfreude,
das ist seine verrückte Welt.
Wenn er erzählt, was er gut kann,
hört sich seine verlogene Lebensgeschichte,
tieftraurig an.

Sein Denken:
Irgendwie wird's schon weitergehen,
man wird es sehen,
denn mein Kopf ist voll, voller genialer Ideen.

Wie nehme ich den Gutmütigen aus,
will schlafen in seinem Haus.
Möchte auch baden,
vom Rumgammeln, schmerzen die Waden.

Gutes Essen und Wein wären fein,
sonst ist des Gastgebers Benehmen gemein.
Später beim Fussballspiel,
acht, neun Bierchen, wär' mir nicht zu viel.

Und Zigaretten bitte, was muss man bitten,
keiner ahnt wie ich, unter der Brücke gelitten!
Meine Wünsche müssten Selbstverständlichkeit sein.

Die lieben Gastgeber liegen schon im Bett,
na, ich mach es mir alleine nett.
Ist ja alles da, die Nacht kann beginnen,
Kühles Bier wird durch die Kehle rinnen.

Informationen zum Gedicht: Kein Streben nach Eigenleben

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06.07.2016
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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