Ausbruch-Recht auf Freiheit

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Jonny, Tommy und Ronny sind dicke Freunde,
kennengelernt haben sie sich im Knast.
Und sie sind sich einig, das Leben hier ist eine Last.

Der Ausbruchsplan war schnell gefasst,
die Planung passt.
Ronny der Jüngste und im ewigen Stimmbruch sagt:
"Nach dem Ausbruch schreibe ich ein Buch
und leiste mir jeden Tag einen Kinobesuch.
Und jedem Wärter schenke ich einen bösen Fluch."

Tommy lacht laut, zu laut
und dem groben Jonny auf die Schulter haut.
Der Kleine ist so doof, ich schreie gleich, ein Schriftsteller,
er ist und bleibt ein Bittsteller.

Jonny bekommt gleich einen Nervenzusammenbruch,
brüllt:
"Es ist genug.
Erst geben wir Fersengeld,
dann verprassen wir geklautes Geld.
Und dem Gefängnisdirektor winke ich aus der Ferne,
mit einem Betttuch zu und jetzt gebt Ruh'."

Der Ausbruch ist ihnen geglückt,
sie waren sehr geschickt.
Jonny, Tommy und Ronny wurden nie gefunden,
zur Strafe wurden die Häftlinge geschunden.

Zum Abschied sagte Ronny:
"Es ist doch ein Widerspruch in sich,
man wünscht sich Hals-und Beinbruch,
ein rätselhafter Ausspruch."

Tommy meint:
"Das Recht auf Freiheit ist mein Anspruch,
darum dieser Gefängnisausbruch."
Er drehte sich um und ging,
auch für ihn ein neues Leben anfing.

Der grobe Jonny verließ auch das Land
und er später ein Bestseller fand.
Darin die Geschichte von drei Freunden stand,
die aus einem Gefängnis geflohen.
Und er dachte,
sieh an, Ronny der Kleine hat es geschafft...
Er ist ein bekannter Autor!

Informationen zum Gedicht: Ausbruch-Recht auf Freiheit

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27.11.2018
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