Verborgene Welt

Ein Gedicht von Torsten Bischoff
Wenn man einmal Nichts oder nichts Besseres zu tun hat
Setze man sich alleine ohne alles in die Natur
Im Insbesonderen gilt dies für Einwohner der Stadt
Und sinke ein in Wald und Wiese, Feld oder Flur

Man macht die Ohren erst noch zu, dann auf
Und seine Augen lässt man zunächst ruh'n
Und mit der Zeit beginnt die Umwelt ihren Lauf
Und nun ....

Nun hört man Blätterrauschen, Knistern in dem Holz umher
Ein Vogel fängt zu singen an
Und auf der Wiese findet man ein kleines Blumenmeer
Ein Regenwurm zieht einen in den Bann

Aus dem Vogel wurde ein Orchester
Ein süßer Blütenduft bringt dich um den Verstand
Der Regenwurm hat eine Schwester
Die Bienen summen außer Rand und Band

So viele Grüns hast du noch nie gesehen
Du siehst den Wind mit Blättern spielen
Du siehst zwei Ameisen sich gegenüber stehen
Und ein Karnickel schielen

Und manche Blätter haben Läuse
Du wunderst dich wie viele Farben eine Blüte haben kann
Du siehst die Schnecke nicht, nur das Gehäuse
Ist dieser Rabe Frau oder Mann ?

Du hörst es säuseln, knistern, gurren, zwitschern, rauschen
Du siehst es schillern, gleißen, leuchten, glitzern, strahlen
Du möchtest jetzt mit keinem Menschen tauschen
Eventuell denkst du daran die Szenerie zu malen

Dann steht man auf und will nach Hause
Man zögert noch, macht eine Pause
Und setzt sich vielleicht in die nächste Bahn
Und sieht die Menschen jetzt ganz anders an

03.06.1990

Informationen zum Gedicht: Verborgene Welt

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22.11.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Bischoff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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