Ich

Ein Gedicht von Torsten Bischoff
Wenn ich in Phantasien Hieroglyphen schreibe
Kommt eines äußerst selten vor
Dass ich dabei so schamlos übertreibe
So gut wie nie schieß ich ein Eigentor

Ich schreibe nicht nur Ich, wenn ich mich meine
Und kenne mich mit Sicherheit noch nicht so ganz
Deswegen geh ich öfters ins Gemeine
Und übe mit mir selber Toleranz

Ich tanze auch mal um den heißen Brei
Obwohl ich überhaupt nicht tanzen will noch kann
Ich liebe Eigenbrödelei
Und halte mich nicht immer dran

Ich schreibe ich
Und weiß, dass ich im Menschsein Mikrokosmos bin
Ich liebe und ich hasse mich
Und alles ohne Doppelsinn

Ich zeige euch von mir nicht nur die Schale
Und ihr könnt, wenn ihr wollt, euch selbst darin erkennen
Ich bin, wenn ihr es seht, auch der Rivale
Mich könnten mehr als tausend Dinge von euch trennen

Wenn ich mit Hieroglyphen Phantasien schreibe
Dann schieße ich ein permanentes Eigentor
Die Welt ist kugelrund und eine Scheibe
Ich bin kein Stier und auch kein Matador

19.08.1990

Informationen zum Gedicht: Ich

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09.12.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Bischoff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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