Abschied nehmen

Ein Gedicht von Torsten Bischoff
Allmählich beginnt das Abschied nehmen von einer schönen Zeit
Ich bin jetzt ruhiger als zuvor
Ich bin jetzt auf dem Weg zu mir, doch weiß ich es ist weit
Und nicht nur mit Komfort

An einer Promenade sitz ich hier
Und vor mir rauscht das Meer
Und links und rechts da schießt ein Pärchen Foto-Souvenir
Ich sitze hier und denk vielleicht an Wiederkehr

Ich weiß, ich kann das Hier nicht mit dem Da vergleichen
Jedoch, ich weiß noch nicht wie ich in Zukunft leben kann
Mein Leben ist von Anbeginn ein Fragezeichen
Mal leb ich in mir und mal nebenan

Ich bin, so wie ich bisher lebte, dazu nicht geboren
Ich habe keinen festen Punkt seit langer Zeit
Ich will hier raus, so höre ich' s in mir rumoren
Mein fester Punkt, ich bin zu zweit

Diese Liebe spiegelt manchmal meine eignen Dramen wider
Trotz allem ist sie nicht nur Sicherheit und Halt
Nach trüben Tagen duftet sie wie rosa Flieder
Ich bin und bleibe halt verknallt

Die Arbeit ist mir einfach tödlich monoton
Ich merke, dass ich auf der Stelle steh
Das bloße Weitermachen wäre eine Kapitulation
Doch meine Träume hüllen sich in rosa Negligé

Ich will hier raus aus dem Bisher
Ich steh zu dem Romantiker in mir
Ich will dies alles viel zu sehr
Und immer weiter wächst die Gier

Das hat jetzt mit den Äußerlichkeiten
Hier gar nichts mehr gemein
Die Angst vorm Wie, die ist gewichen
Es hilft nur tätig sein.

Sitges, Spanien, 08.01.1990

Informationen zum Gedicht: Abschied nehmen

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04.01.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Bischoff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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