Rosenkavalier

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
- Für Josef W.-

Es hat mich mal ein Mann verehrt,
an dem schien alles mir verkehrt.
Er konnte tun, was er auch wollte,
viel Ironie ich ihm nur zollte.
Der Clou vom Ganzen, möcht ich sagen,
hat sich folgend zugetragen:
Er war gewiss, es würd mich freun
und zahlt mir drum ein Sümmchen ein.
Heut gebe ich es ehrlich zu:
es war fürwahr ein toller Clou.
Er wollte wirklich mich beglücken…
Was tat ich? - Zurückzuschicken,
war meine einzige Idee,
dazu noch ein paar Wörtchen Schmäh…
Ich würde mir die Haare raufen.
´ne Frau wie ich ließ´ sich nicht kaufen.

Ein paar Tage war´n vergangen,
als plötzlich Haustürschellen klangen.
Ich erhob mich hungrig und sehr matt ,
denn von nichts wird keiner satt.
Ich schlich zur Tür, was zeigt´ sich mir?
Zwei Männer in der Botenkluft,
die war´n geschickt von jenem S c h u f t …
Zweihundertfünfzig rote Rosen
sollten mich mit Duft umkosen,
vom Geld, das mir nur schien ein Trick…

Die Rosen gingen nicht zurück!

Er ist mir als ein Freund geblieben.
Das sei hier heut kurz festgeschrieben.
Was mich grad dazu bewegt?
Ich spür mein Herz, das klopft und schlägt.
Es weht mitunter nachts ein Traum
Erinnerung in Zeit und Raum.
Sie soll – wie Waidwerk aufgehangen –
in der Früh an Wänden prangen…
um Licht zu spenden und zu glänzen
in der Weitsicht neuer Grenzen.

Informationen zum Gedicht: Rosenkavalier

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02.10.2013
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