Plädoyer - Aktenzeichen Religion -

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Ich vertrete hier des Menschen Recht,
an das zu glauben, was er glauben möcht.
Ein kleines Wesen braucht oft Leitung,
so wünscht er G´tt sich zur Begleitung,
so wie ein Kind an Elternhand
leichter seine Wege fand.
Ach, die Kraft von Glücksgaloschen
ist im Gewühl ja längst erloschen.

Jedem Kind wird ein Berater,
den es ehrt, wie er sich gibt.
Verspottet nicht des Andern Vater,
man macht mit Recht sich unbeliebt.
Treibt man Hohn mit jenem Posten,
könnt´s bald eignen Kopf uns kosten.
Und der, an den man selbst sich hängt,
wird zum Witz - in Luft gesprengt.

Achtet, wer die Väter achtet.
Niemand hat das Recht gepachtet,
den Glauben andrer zu missbrauchen
und ihn in den Dreck zu stauchen.
Denn –wenn erst die Bomben fallen,
Gehts an den Kragen doch uns allen.
Wir haben es zu weit getrieben.
G´tt und Menschen - wo geblieben?

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(Karfreitag 2014)

Informationen zum Gedicht: Plädoyer - Aktenzeichen Religion -

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17.04.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Tilly Boesche-Zacharow) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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