Herbst und Winter

Ein Gedicht von Sigrid Helling
Blätter und Lichter in bunten Farben, sagt man,
lassen uns besser die goldene Herbstzeit ertragen.
Doch meistens werden wir mit Nässe und Nebel
morgens geweckt, so in der Regel.
Da stellt sich mir doch eine Frage, warum müssen
wir den Herbst und Winter überhaupt haben.
Wir könnten uns ohne sie das Heizen sparen,
bräuchten keine Winterreifen mehr zu fahren.
Müssen keinen Schnee mehr schaufeln, nicht mal dicke
Jacken kaufen. Vor Glatteis braucht man sich dann auch
nicht mehr fürchten, sich lieber bei Wärme ins kalte Wasser stürzen.
Ständig dieses Gefühlschaos, Herbst und Winter-Depressionen.
Da möchte ich mir doch lieber ein paar Frühlingsgefühle besorgen.
Nun habe ich überlegt hin und her.
Es wäre schon öde und leer, gäbe es in den Gärten keine Schneemänner mehr.
Ohne den Herbst mit seinen bunten Blättern, die Kinder zwischen dicke Bücher zum Trocknen stecken.
Und erst das Kuscheln bei Kälte unter der Decke dient doch schließlich auch einem Zwecke.
Jetzt wird mir langsam klar, wofür der Herbst und der Winter sind da!

Informationen zum Gedicht: Herbst und Winter

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02.06.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Sigrid Helling) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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