Schnee

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Laut Meldung in den Tagesthemen,
sieht’s aus als ob wir Schnee bekämen,
der Bürger ist Erwartungsvoll,
weil Weihnachten doch weiß sein soll.

Am nächsten Tag bleibt’s lange trocken,
am Abend dann die ersten Flocken,
und Früh ist alles weiß bedeckt,
der Räumungsdienst war ganz verschreckt.

An Anfang freute sich noch jeder,
über die ersten Zentimeter,
doch dann fällt Schnee im Überfluß,
aus Wolken Marke Cumulus.

Die Niederschläge sind gigantisch,
der Weihnachtsmarkt wirkt sehr romantisch,
die A 3 ist völlig dicht,
und keine Änderung in Sicht.

Wer’s Trottoir vom Schnee befreit,
dem fehlt es an der Frühstückszeit,
und landesweit erkennt ein jeder,
zumindest einen halben Meter.

Dann publiziert die Bundesbahn,
den reduzierten Streckenplan,
vom Allgäu bis ins Siegerland,
herrscht allgemeiner Schneenotstand.

Die ganze Weihnachtshysterie,
weicht kollektiver Schneephobie,
im polnisch-deutschen Grenzgebiet,
gab’s einen Rentiersuizid.

Den ganzen Wannsee in Berlin,
besiedelt nun der Pinguin,
und auf dem Flughafen Rhein-Main,
fliegt nichts raus und auch nix rein.


Wenn Santa Claus im Schnee erfriert,
der Einzelhandel lamentiert,
und wenn wir richtig eingeschneit,
klappt’s auch mit der Besinnlichkeit!

Informationen zum Gedicht: Schnee

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18.12.2014
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