`s Raichermännl

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Zweehunderd Johre rooche ich,
ich sehe schon, des gloom se nich,
nee, nich so Kibbn, oder Stumbn,
nur die kleen Weihrauchklumbn.

Jedes Johr, zur Weihnachdszeit,
verbreide ich Gemiedlichkeid,
un rooche uff der Fensderbank,
un keener glaachd iewern Geschdank.

Sugor frieher in der Zone,
sie wissen, dass ich drieben wohne,
wor ich beriemd un keen geringer,
sächsischer Dewiesnbringer.

Doch heidzudoch gehd mir die Muffe,
wenn ich mein’n Rauch verbuffe,
denn des is ja aufnmal,
iewerall schon illegal.

Iss’n Griener im Gebeide,
verdirbder mir die ganze Freide,
odern Verdreder der Union,
hab ich ooch nich viel davon.

`n orweidsloser Raichermann,
der vom Hards vier dann leben kann,
ich gloob es geed mid mir zu Ende,
ich bin’n Obfer von der Wende.

Informationen zum Gedicht: `s Raichermännl

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02.02.2014
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