Der Ölkönig

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Wer fährt denn so spät noch auf der B2,
in Igensdorf an der Tankstell’ vorbei,
es ist der Vater mit seinem Sohn,
zu kaufen Benzin für den mickrigen Lohn.

Verdammt hohe Preise bei Esso und Shell,
auch Aral und BP erhöhte sie schnell,
und es brennt schon das Licht an der Tankanzeige,
der traurige Vorrat geht langsam zur Neige.

Es zittert der Vater, er brummt voller Wut,
und er flucht auf die ganze gierige Brut,
die Grünen, den Staat und die Erdölkonzerne,
und auf die Araber in weiter Ferne,

Dann sieht er ein Licht, aus der Ferne schon,
sieht nicht, ist es wahr, oder eine Vision,
der Ölkönig wie er ganz freundlich winkt,
da zögert kein Fahrer, er bremst und er blinkt.

Komm zu mir mein Fahrer und tanke recht fleißig,
ich geb dir den Liter für nen Euro, dreißig.
Nach Drei Kilometer ist der Wagen verreckt,
der Treibstoff war mit Wasser gestreckt.

Informationen zum Gedicht: Der Ölkönig

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28.06.2012
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