Der Erlkönig (technisch)

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Wer steht noch so spät im nervigen Stau?
Das ist Herr Meier mit Knabe und Frau.
Es plagen ihn schreckliche Winde im Darm,
im ganzen Auto herrscht Gasalarm.

Frau Meier verzieht das entsetzte Gesicht,
und fürchtet das gestrige Bohnengericht.
Den Bohneneintopf mit Zwiebeln und Wurst
und die drei Flaschen Weißbier gegen den Durst.

Mein Vater, mein Vater, nun höre doch auf,
sonst gehen im Auto alle bald d`rauf.
Sei ruhig, bleibe ruhig mein Sohn,
ich öffne das Fenster, dann schafft ihr es schon.

Mein Vater, mein Vater ich seh es genau,
das Gesicht meiner Mutter ist plötzlich so grau.
Die Fenster im Wagen sind alle beschlagen,
auf sämtlichen Sitzen ein Jammern und Klagen.

Der Vater bedauert, er fährt nun geschwind,
ganz still ist Frau Meier und hinten das Kind.
und dann: Explosion – also, wie Dynamit,
man nennt diese Technik auch gerne Hybrid.

Informationen zum Gedicht: Der Erlkönig (technisch)

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28.06.2012
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