Der Erlkönig (orientalisch)

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Wer reitet da auf dem hohen Kamel?
Ein Taliban ist es, mit Marschbefehl.
Er schaukelt ständig hin und her,
der Brechreiz quält ihn immer mehr.

Den Koran, den er genommen,
erkennt er nur noch ganz verschwommen,
und er betet zum Prophet,
auf das es ihm bald besser geht.

Dann sieht er – ja man glaubt es kaum:
Erlkönig unterm Feigenbaum.
Er denkt das ist eine Fata Morgana,
und er verflucht dieses Marihuana.

Der Erlkönig, dieser Hurensohn,
der hat eine andere Religion,
d’rum legte der eifrige Taliban,
die Flinte sogleich auf den Erlkönig an.

Doch Gotteskämpfer bei Übelkeit,
die schießen daneben, und das ziemlich weit.
So starben bei diesen Kampfmaßnahmen,
nur unbeteiligte Haremsdamen.

Der Erlkönig ruft: So komm doch mal her.
Ich komme im Auftrag der Bundeswehr!
Ich bring die den Frieden plus Infrastruktur
und auch etwas bayrische Wirtshauskultur.

Der Taliban sieht, das der Erlkönig spinnt,
womit wir ja gar nicht so abwegig sind,
und so läßt er ihn sitzen, dort unter dem Busch,
und denkt sich: Ach, leck mich …am Hindukusch.

Informationen zum Gedicht: Der Erlkönig (orientalisch)

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28.06.2012
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