Sehen im Nebel

Ein Gedicht von Samuel Klingele
Fern das Ferne, fern das Nahe,
dumpfe Lichter scheinen grau,
angestaute Nebelschwärme
sickern auf den Boden rau.

Alles Nahe ist verschwommen,
Gegenwart gleicht einem Dunst,
kleine Dinge wirken kleiner,
Achtung dient dem großen Wunsch.

Stamm und Krone, ach so deutlich!
Blätter transparent und matt.
Wirkung zeigt der ganze Baume,
schnell vergessen ist das Blatt.

Blindheit hüllet wohl die Blätter,
die der Tod schon schwarz gefärbt.
Bäume neigen sich in Trauer
vor dem Angesicht des Herbsts.

Informationen zum Gedicht: Sehen im Nebel

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01.06.2015
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