Gottes Wille

Ein Gedicht von Sabine Müller
Manch Kindlein das hat nichts zu essen,
manches leidet große Not,
fühlt sich von der Welt vergessen,
Lebenswille kämpft mit dem Tod.

Flehet zu dem Gott, dem einen,
"laß mich doch nicht länger weinen,
siehst du nicht, wie ich mich quäle?"
Groß ist der Schmerz an Leib und Seele.
"Ich bitt doch nur um etwas Brot,
sonst bin ich tot, vorm Abendrot".

Manch Gottesdiener, den es gibt,
der ist in Prunk und Pracht verliebt.
Solch einer ist nicht gut beseelt,
ist auf den falschen Platz gestellt.

Betet zu dem Gott, dem einen,
"ich bau einen Palast wie keinen
anderen, den du schon hast."
Groß ist der Wahn, der ihn erfaßt.
" Aus Gold und auch aus Edelsteinen,
soll er dir zu Ehren scheinen".

Doch Gott, er hat gar nicht gewollt,
solch Prachtpalast aus so viel Gold.
Hätte lieber, daß wir lindern,
Elend, helfen armen Kindern.

Und so sprach der Gott, der eine,
"denk lieber an die Kinder, meine,
denn manch eines hat nichts zu essen,
manches leidet große Not,
daß, Kirchenmann, sollst nicht vergessen,
bau nicht mit Gold,
gib lieber Brot."

Sabine Müller
Oktober 2013

© Sabine Müller, Alle Rechte vorbehalten,besonders das Recht auf
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Informationen zum Gedicht: Gottes Wille

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15.10.2013
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