Schwere Geburt

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
In diesen Tagen bricht erneut sie aus,
Die Angst, die einst so zitternd ich erlebt’,
Mit Übelkeit, so dass mein Herze bebt,
Zu einem Schrei gebär ich sie heraus.

Wie liebte ich den zauberhaften Traum
Vom Blumenduft an einem Sommertag,
Von fern ertönt ein heller Glockenschlag,
Erheitert hüpfte ich durch Zeit und Raum.

Gestohlen wurde mir die Illusion,
Erstickt, getötet schon im Mutterleib,
Dass tausend Tränen weint mein armes Weib,
Denn tot geglaubt war der geliebte Sohn.

Doch da – ein Licht, ein zarter Hoffnungsstrahl,
Kaum hörbar schlägt das kleine Kinderherz,
Vergessen all der tiefe, tiefe Schmerz,
Die Orgel tönt, der Chor singt den Choral.

(c) R.P.

Informationen zum Gedicht: Schwere Geburt

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05.05.2015
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