Feuersturm der Entrüstung

Ein Gedicht von Reinhold Welter
Entzünde
den Scheiterhaufen,
den du dir selber
zur Rettung errichtet hast
als Fluchtburg über schlingendem Sumpf,
der viele Opfer in sich ertrug
aus spannungsreichen, längst vergangenen Schlachten.
Da hilft kein trotziges Weitertrachten
nach Reichtum und zukünftigem Glück.
So wird das nichts.
Drum halte inne.

Verbrenne
was lähmend starr
von innen zusammenschnürt.
Betäubt hat es dich lang genug.
Soll fackeln nun die kalte Brut,
den hechelnden Flammen ein mundender Schmaus
mit aufwärts tanzenden Fahnen weißen Rauchs
begleitet von Donner und Funkenflug
bis du die wunden Augen reibst
und schließlich nichts
mehr übrig bleibt.

Informationen zum Gedicht: Feuersturm der Entrüstung

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11.07.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Reinhold Welter) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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