Vom Wollensollen

Ein Gedicht von Reiner Rinkes
Tut mir ehrlich leid
Ich hab weder die Muse, noch wirklich die Zeit
Dir groß nachzutrauern
Oder mich am Ende gar noch selber zu bedauern
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Da gehe ich doch lieber her
Und mach ein fröhliches Gesicht
Und setzt mich hin und schreib schon ehr
Ein optimistisches Gedicht
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Das mich in eine positive Zukunft trägt
Und nicht auch noch den Kummer transportiert
Der mir seit Tagen auf den Magen schlägt
Meine Gedanken bis zum Zerbersten malträtiert
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Und mich nach jeder weitren wach gelegnen Nacht
Zu einem noch viel größren Häufchen Elend macht
Ein Kummer, der mir ständiger Begleiter ist
Der es genießt, wie es mich innerlich zerfrisst
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Der sich wie ein gemeiner Parasit von mir ernährt
Immer fetter wird mit jeder Hoffnung, die aus meinem Körper fährt
Bis nur noch meine Hülle bleibt als willenloser Rest
Was hab ich ihm getan, dass er mich nicht in Ruhe lässt?
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Da fällt mir ein, ich wollte ja was Positives schreiben
Na und! Du wolltest ja auch mal für immer bleiben
Aber das ist halt so `ne Sache mit dem Wollen
Weil wir halt nicht immer wollen was wir grade wollen sollen

Informationen zum Gedicht: Vom Wollensollen

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03.03.2015
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