Schleimspuren

Ein Gedicht von Reiner Rinkes
“Die Sprache ist dem Menschen gegeben,
um seine Gedanken zu verbergen“
-Tayllerand-

Eigentlich passt es ja gar nicht zu mir
da ich sonst eher der zurückhaltende Typ bin
und mir zu viel Aufmerksamkeit fast unangenehm ist
aber dann lass ich mich doch dazu hinreißen
ein weiteres Gedicht einzustellen
weil ich einfach nicht widerstehen kann
wenn du mich mit deinem Lob überschüttest
das ich stets in aller Bescheidenheit zurückweise
um es im nächsten Moment voller Demut über mich ergehen zu lassen
und zu beteuern wie viel es mir bedeutet
ausgerechnet durch dich diese Anerkennung zu erfahren
wie es mich ebenso mit besonderem Stolz erfüllt
dass du dich seit Kurzem sogar in meinem Stil versuchst
und dabei auch schon einige recht vielversprechende Ansätze zeigst
was dich deutlich von all denen unterscheidet
die hier üblicherweise in schier übelster Weise Sprache missbrauchen
sie gedankenlos vernichten in schrankenlos schlichten Gedichten
anstatt ihre Zeit sinnvoll zu nutzen
und lieber mal ein gutes Buch zu lesen
obwohl die meisten von ihnen schon hoffnungslos überfordert wären
auch nur zu erkennen was das überhaupt ist – ein gutes Buch

Informationen zum Gedicht: Schleimspuren

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(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,0 von 5 Sternen)
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19.06.2017
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