bühnenreif

Ein Gedicht von Reiner Rinkes
Ach, tut das gut, im eignen Schicksal suhlen,
und frohgemut um falsches Mitleid buhlen

Meine einst eisgefrornen Tränen
schmelzwassern durch tieftraurige
Sorgenfalten, seit ich von all
deinen mir sonst so guten Geistern verlassen
-
Beinah vergaß ich zu erwähnen
dass mich länger schon schaurige
Trennungsängste, dick und prall,
an der bloßgestellten, ungeschützten Seele fassen
-
Längst dröhnt der Kopf von all den Rettungsplänen
sämtlichen Fluchtwegen, Notausgängen
wer auf das Schlimmste vorbereitet
der vermeidet hinterher wenigstens das gar zu große Jammern
-
Jedoch vom Pech verfolgt in ungezählten Strähnen
lass ich mich vom sicheren Weg abdrängen
ein Teufel reitet und verleitet
mich, ausgerechnet daraus einen Zopf zu flechten, mich daran zu klammern
-
Wie es endet, möchte ich bitte noch erwähnen

Mir schwebt ein Bild vor von zwei schwarzen Schwänen
die mich in eine wenig hoffnungsvolle Zukunft ziehn
durch einen See aus selbstvergossnen Tränen
ich bin so schwach, wie könnt ich noch dem Schicksal fliehn

Hat sie euch gefallen, die offenbarte Liebesmarter,
dann empfehlt mich bitte weiter, mich und mein Gefühlstheater!

Informationen zum Gedicht: bühnenreif

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01.08.2015
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