Damals im VW-Käfer 1967
Ein Gedicht von
Peter Leitheim
Damals Im VW Käfer - Damals – 1967
Er läuft - und läuft - und läuft - und läuft…
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Gedicht -Nr. 661
in:
www.leitheim-gedichte.de
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Einstmals, war ein VW-Käfer mein
hinten passten vier hinein,
denn die Menschen waren schlank
somit breit genug die Bank.
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Auf Straßen keine Raserei
Auf Autobahnen das Tempo frei.
110 war einst schon viel
wichtig war man kam ans Ziel.
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Für das Parken noch reichlich Platz
und das Leben ohne HATZ,
Autostau fast unbekannt
frei die Straßen noch im Land.
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Lenken ging damals noch schwer
eng eingeparkt fast ein Malheur.
Sommers war`s im Auto heiß
im Winter oft im Auto - Eis.
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Doch damals Spikes wo gaben halt
wenn Eis und Schnee es richtig kalt.
Vase innen für die Blumen
ein Radio musste man noch suchen.
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Für die Freundin was sehr fein
klebte man ein Spiegel rein,
da das Autoblech noch dick
schützte es vor Missgeschick.
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Jede Türe einzeln schließen
dieses tat oftmals verdrießen.
War das Licht nicht ausgedreht
morgens dann zu Fuß man geht.
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Gurt im Auto gab es noch nicht
aber schon ein Nebellicht.
Abends trank man Bier und Wein
kam damals unkontrolliert noch heim.
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Zu acht man manchmal im Auto saß
und hatte dabei mächtig Spaß.
Fuhr noch auf Wiesen, über Rasen
und jagte alle Art von „Hasen“.
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Die Blitzer fast noch unbekannt
so freie Fahrt im „freien Land“.
Ampeln damals noch recht rar
dafür oft ein Schupo da.
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Auch recht billig das Benzin
Tankstellen gab’s reichlich hin.
Tankwart füllte ein Benzin
und sah auch zum Öl Stab hin.
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Freundin hielt man Tür noch auf
weil dies nett, und guter Brauch.
Nahm stets mit sich Schokolade
für die Mädchen auch Limonade.
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Viele Mädchen dann entzückt
manch Mädchen - Kuss mich dann beglückt.
Sommers – Fahrt zum Eiskaffee
Winters - Schlittenfahrt im Schnee.
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Wenn heiß dann Fahrt zum See zum Baden
oft Käfer bis zum Dach beladen.
Niemand hat sich dran gestört
viel war erlaubt noch lebenswert.
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Des Nachts man auch im Käfer schlief
was, wenn es kalt zur Nähe rief,
zum Kuscheln, Schmusen ach wie schön
durchs Schiebedach die Sterne sehn.
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Fast keine Spinner, Drängler, Raser
höchstens, ein stinkender Vergaser.
Denn wer am Gelde damals knapp
Heizöl statt Benzin im Tank dann hat.
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Auto war kein Status-Stück
sondern, Freiheit- Jugendglück.
Und wer damals Ente fuhr
hatte meistens Abitur.
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Heute Bleifuß, rasen pur
von Kultur nun keine Spur.
Und je größer, fetter Wagen
umso mehr hat man zu sagen.
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Staus oft Kilometer weit
und kein Parkplatz weit und breit.
Blitzer nun an jedem Ort
machen Bilder immer fort.
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Alles nun elektrisch geht
wehe, wenn die Mühle steht.
Auto teuer und der Sprit
Tramper nimmt man nicht mehr mit.
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Jeder Meter wird gefahren
um zu zeigen seinen Wagen.
Und streift man ein Ästelein
drückt sich eine Delle rein.
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Parklücken sind nun zu klein
mancher parkt für zwei dann ein.
Groß und klobig viele Wagen
kleine, keine Sicht mehr haben.
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Heute zwar der Air back schützt
bei 180 dies nichts nützt.
Von Autoradio und von CD
tun Fußgänger die Ohren weh.
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Jeden hinterm Ohr noch grün
zieht es zu schnellen Autos hin.
Viel PS im Auto dann
dafür im Kopf fast kein Verstand.
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Autofahren heißt nun Krieg
wo nur der Starke, Große siegt.
Es wird gedrängelt aufgefahren
und der Drängler hat das Sagen
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Peter Leitheim
Buchautor
Gedichte, Märchen Poems, Fabeln
Kurz- und Kindegeschichten
siehe unter L wie Leitheim
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