Entscheidungskraft fehlt

Ein Gedicht von Paul Kinzel
Wenn jemand nichts alleine auf die Reihe bekommt,
hat er bestimmt noch nie in der Sonne des Glückes gesonnt.
Aber wenn jemand nichts alleine machen will,
ja dann wird es langsam um ihm herum ganz still.

Manche Leute wollen es nicht kapieren,
die sagen sich immer, probieren geht immer über studieren.
Dabei ist doch ein gewisses Maß an Theorie wichtig
ansonsten weiß man doch nicht ist dieses oder jenes richtig.

Man sagt, Heimkinder sind von Grund her kriminell.
So eine Meinung ist nicht gerade hell.
Es gibt verschiedene Tendenzen
und doch kennen die Heimkinder meistens ihre Grenzen.

Viele Kinder z.B. Können bis ins hohe Alter nichts selber entscheiden.
Nein, sie tun es gerne vermeiden.
Warum? Meistens durch Angst und Furcht, es reicht sogar bis zur Panik.
Sie meinen, wenn andere die Entscheidungen nicht treffen, sinkt sowieso die Titanic.

Im Heim wurde ihnen jede Entscheidung abgenommen.
"Wie gewonnen so zerronnen."
Mit diesem Sprung können sie nichts anfangen.
Genauso wie, "Mit gehangen mit gefangen."

Selbstständigkeit ist für sie ein Fremdwort.
Behördengänge halten sie für Massensport.
Den Spruch "Massensport ist Massenmord", den kennen sie gut.
Eingeimpft wurde ihnen nie ein wenig Mut.

Mut um selber etwas zu entscheiden

Informationen zum Gedicht: Entscheidungskraft fehlt

1.049 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
23.11.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige