Eltern- Führerschein

Ein Gedicht von Norbert Van Tiggelen
Wenn ich manche Eltern sehe,
trifft mich gnadenlos der Schlag:
In der Wohnung pures Chaos,
laute Partys jeden Tag.

Alkohol beschmutzt das Image,
blauer Dunst am Frühstückstisch;
anstatt Tee und Brot mit Käse,
gibt’s ein Alkoholgemisch.

Holen Eltern ihre Sprosse
dann vom Kindergarten ab,
sind sie oft schon ganz schön knülle
und vom graden Weg fernab.

Meistens ist der Vati fleißig
und darum am Abend breit,
für die Kinder gar nichts Neues,
Jubel, Trubel, Heiterkeit.

Arbeit ist sehr oft ein Fremdwort,
Strom und Miete zahlt der Staat;
wird tagtäglich immer größer,
diese gleichgültige Saat.

Viele Eltern dumm wie Leergut,
haben kaum ein Buch geseh’n,
Kinder bleiben auch zuhause,
Sechs und Fünf sind schließlich Zehn.

Hätte ich in diesem Lande
das Bestimmen ganz allein,
würd’ bei mir so mancher machen
einen Eltern- Führerschein.

©Norbert van Tiggelen

Informationen zum Gedicht: Eltern- Führerschein

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26.04.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Norbert Van Tiggelen) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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