Eile mit Weile

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Da vorn ist der Bus,
ich kann ihn sehen,
ich renne gleich los,
Freundin will gehen.

Renn über die Straße,
doch die Ampel ist rot,
will ihn nicht verpassen,
trotz Atemnot.

Zum Gehsteig ein Sprint,
ich stürze fast hin.
Mein Speichel der rinnt,
mir schon übers Kinn.

Ich halte die Tüte,
während ich lauf.
Oh, meine Güte,
jetzt reißt sie auf.

Die schönen Sachen,
die liegen im Dreck.
Kann nichts machen.
Der Bus ist weg.

Die Tüte gerissen,
den Rotz im Gesicht,
Kleidung zerschlissen,
die Seite sticht.

Hand in die Hüfte,
ich fühl mich allein,
schnappe nach Lüfte,
ich könnte schreien.

Freundin sagt prompt:
„Das ist das Gute.
der nächste Bus kommt,
in fünf Minuten.“



© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Eile mit Weile

1.260 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
05.02.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige