Wir kochen Lung Ching

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Im Haushalt gibt’s in jedem Fall,
einen Kessel aus Metall,
in jenen füllet man sodann,
Flüssigkeit vom Wasserhahn.

Dieses wird so lang erhitzt,
auf dem Herd, bis das es schwitzt.
Man muss es halt zum Blubbern bringen,
das wird dem dümmsten Koch gelingen.

Nimm nen Beutel mit ner Schnur,
dieser sei asiatisch nur,
denn wenn man einen andern nimmt,
mein chinesisches Rezept nicht stimmt.

Der Beutel muss ins Glas hinein.
Wie? Das interessiert kein Schwein!
Schütt dazu das Nass, das heiße,
dass jeder deine Kochkunst preise.
Lass alles zieh ‘n, ein paar Minuten,
für den Rest, musst du jetzt sputen.

Zieh den Beutel übern Rand,
schütt hinein vom süßen Sand,
Zucker sagt man auch dazu,
damit die liebe Seel’ hat Ruh.
Man muss noch ein bisschen rühren,
Lung Ching kann jede Frau verführen.

Was hör ich da, von dem Gebräu,
Das Rezept es wär nicht neu?!

Informationen zum Gedicht: Wir kochen Lung Ching

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29.07.2011
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