Von wegen Märchenprinz

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Es ist zwar schön am Kanapee,
vom denken tut der Kopf mir weh.
Mein Weibchen fetzt mit ihrem Mopp,
um mich herum, bis ich sag: “Stopp,
warum musst du hier so stauben,
es könnt mir denn den Atem rauben.“

“Den Müll von uns, hör ich sie sagen,
“muss man mal zum Container tragen.“
Die Arbeit unterstes Niveau,
die macht nen rechten Kerl nicht froh.
Sag kannst du das nicht selber tun,
ich muss vom vielen denken ruhn.

Leg den Wedel auf die Seiten,
kannst nen Tee mir zubereiten.
Einen mit viel Pfefferminz,
mir dem kleinen Märchenprinz.“
Plötzlich seh ich auf dem Küchentisch,
da liegt nur drauf, ein alter Fisch.

“Sag, gibt e's heute den kein Fleisch?“
Doch für mich gibt es nur Gekreisch.
Wütend schreit sie, meine Kleine:
“Mach doch deinen Scheiß alleine.
Scheinbar bin ich nur die Putze,
dann ein Wort, ich’s nicht benutze.

Informationen zum Gedicht: Von wegen Märchenprinz

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05.02.2012
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