Überall ist Weihnachten

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Am Waldfriedhof steht eine Fichte,
die hat von Frankenstein die Nichte,
mit Lichtern weihnachtlich geschmückt.
Das Ganze ist ihr gut geglückt.

Kein Engel, doch ne Fledermaus,
ist an der Spitze hier zu Haus.
Die Kugeln, das Gefühl verletzt?
Durch Totenköpfe toll ersetzt.

Lametta? Nein, das Engelshaar,
von alten Hexen, ‘s war doch klar.
Für Vampire, man meint es gut,
hängt frisch “gezapftes“ Menschenblut.

Schön verpackt, in gläsern Herzen,
grad gestohlen unter Schmerzen.
Da tönt von zwölf der letzte Schlag,
der Meister selbst sagt: “Guten Tag,

liebe Freund lasst uns feiern,
dieses Jahr im tiefen Bayern.
Ich hoff‘, das Fest, es wird gelingen,
und lasst uns stille Nacht jetzt singen.“

Informationen zum Gedicht: Überall ist Weihnachten

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23.12.2012
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