Pech eines Mageren

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Neulich, ich war sturzbetrunken,
als ein Girl mich her gewunken.
„Mein lieber Herr, ich fänd es schön,
würden wir zu mir jetzt gehn.“
Ich bin ein Mann, sag da nicht nein,
drum schliddert ich in dieses rein.

Sie lächelt ganz verführerisch,
das Nachtmahl stand noch auf dem Tisch.
„Du bist zwar hier noch etwas fremd,
zieh trotzdem aus, dein seid`nes Hemd.
Ich komme gleich zu dir zurück.“
Da dacht` ich noch, ich hätte Glück.

Und wieder öffnet sich die Tür,
da stand sie da, mit Kindern, vier.
Sie fragt, der Atem ging ihr schwer:
„Wollt ihr mal aussehn, so wie er?
Wenn nicht, dann sagt erst mal Grüß Gott
und dann, leert eure Teller, flott.“

Informationen zum Gedicht: Pech eines Mageren

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10.03.2016
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